Caol Ila 12 Jahre - Tequila Cask Finish

Feines Näschen, wir sind eindeutig auf Islay. Jedoch alles andere als ein Rauchmonster. Der Whisky ist kein Jungspund mehr, das rauchige Aroma ist eher wie der Damenbart meiner einen Tante:
dezent. Die weiteren Aromen erinnern eher an eine Bourbonfassreifung, was aber nicht allzu verwunderlich ist: Der Whisky lag die längste Zeit im Bourbon Hogshead und etwa neun Monate im Tequila Fass. Jedenfalls haben wir Vanille, eine schöne Süße und kecke Zitrusnoten gefunden. Wie am Schnürchen geht es geschmacklich weiter: Der Rauch ist auch am Gaumen vergleichsweise dezent. Dann setzen sofort die wundervolle Vanillenoten ein und stanzen dir ein Lächeln ins Gesicht. Die Zitrusnoten von Limetten und Zitronen passen wie Arsch auf Eimer zu einem Tequilafass-gereiften Whisky! Quasi nur das Salz fehlt für das klassische Tequila-Dreamteam. Aber das will ich eigentlich nicht, zurück zum Thema. Das Tequila Finish schwingt nur milde mit. Andere Abfüllungen, bei denen das Tequila Finish „zu krass“ war, gefielen uns überhaupt nicht. Daher mit voller Absicht nur ein kurzes Finish. Die Agave-Noten sind genau das Gegenteil von Versicherungsmaklern: unaufdringlich, zurückhaltend, wollen nicht nerven. Limetten und eine leichte Würzigkeit gesellen sich dazu. Gleichzeitig sind die zapfigen 59,6%, top eingebunden. Blablub, Abgang ist auch tutti!